Wie schon in früheren Beiträgen erwähnt, befindet sich der grösste Teil des Immunsystems im Darm. Etwa 85% des gesamten Abwehrsystems sitzt da. Und es gibt dort eine unglaublich grosse Anzahl von Abwehrzellen, die kontinuierlich unsere aufgenommene Nahrung auf Allergene checken. Handelt es sich dabei um Nahrungsmittel, die nicht gut für unseren Körper sind, gibt es eine allergische Reaktion. Der wichtigste Teil dieses Abwehrsystems sind die Darmbakterien, die ein bestimmtes Milieu im Darm erzeugen.
Wenn es an bestimmten Bakterienarten mangelt, wird das Immunsystem des Darmes in ständige Alarmbereitschaft versetzt. Die Folge ist ein Flächenbrand, der einfach nicht gelöscht werden kann. Es entsteht eine Dauerentzündung. Der daran Leidende sie jedoch meist nicht wahr (unbemerkte Entzündungen – «silent inflammation»).
Stellen wir uns zwei leistungsstarke PKWs mit jeweils 100 PS vor. Die zwei Autos müssten im Prinzip die gleiche Leistung auf die Strasse bringen. Das eine Fahrzeug «leidet» aber unter einer defekten Einspritzpumpe und abgefahrenen Reifen. Das andere ist in einem perfekten Zustand.
Eine Dauerentzündung an der Darmschleimhaut raubt Leistung und Energie, denn die Abwehrarbeit des Immunsystems verbraucht sie. Bei der grossen Oberfläche der Darmschleimhaut von ca. 250 Quadratmetern ist das leicht vorstellbar.
Das Geschehen an der Darmschleimhaut und dessen Immunsystem ist sehr komplex und soll für Interessierte weiter unten im Blogpost beschrieben werden. Die Folge ist auch eine hohe Histamin Konzentration im Bereich des Darmes.
Lokale Wirkung:
Wirkung auf den Körper:
Die von der chronischen und nicht bemerkten Entzündung im Darm können sich die verschiedensten Erkrankungen entwickeln:
Dies sind die aktuellen Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Forschung. Wir können heute davon ausgehen, dass noch weitere bisher unbekannte Zusammen-hänge bekannt werden.
Um sie im Darm nachzuweisen, also weitestgehend lokal begrenzt, muss eine Stuhlprobe in spezialisierten Labors untersucht werden. Zum Beispiel der Selbsttest von Medivere:
Im Körper, wenn sich die Entzündungsproteine schon im Körper verteilt haben, lässt sie sich mit einer Blutprobe der CRP-Wert (C-reaktives Protein) bestimmen.
https://www.netdoktor.ch/laborwerte/crp-8462
Ist dieser Wert erhöht, kann man davon ausgehen, dass sich im Körper auch noch an anderen Orten Entzündungen entwickelt haben, die aber fast immer vom Darm ausgehen. Dies hat eine grosse Bedeutung, denn das Organ mit der grössten Oberfläche ist somit wohl ursächlich immer mit Krankheiten aller Art verbunden. Diese Tatsache ist leider bei vielen Ärzten noch nicht angekommen, da sie häufig nicht nach der Ursache einer Krankheit fragen. Da würden sie fast immer auf den Darm und die Ernährung stossen.
Die Frau eines von mir sehr geschätzten Professors für Gefässchirurgie litt trotz ihrer regelmässigen sportlichen Betätigung als Fitnesstrainerin unter massiven Gelenkentzündungen und Schmerzen in den Händen und Fingern.
Nach einem kurzen Gespräch mit ihr stellte sich heraus, dass sie sehr viele entzündungsfördernde Nahrungsmittel zu sich nimmt.
Ein kompletter Verzicht und eine Umstellung auf nicht entzündungsfördernde Nahrungsmittel liess die Beschwerden vollkommen verschwinden. Auch die regelmässig aufgetretenen banalen Virusinfektionen traten nicht mehr auf.
Es gibt Medikamente, die kein Kortison enthalten und den Ablauf einer Entzündungskaskade unterbrechen.
Ausserdem setzt man auch Kortison und andere heftigen Medis gegen Entzündungen ein. Leider sind diese nur Symptom-unterdrückend. Sie haben keine Wirkung auf die Ursache der Entzündung. Sie funktionieren gut, meist aber eben nur vorrübergehend, weil wie schon gesagt….
Eine antientzündliche Ernährung setzt sich hauptsächlich aus pflanzlicher Kost zusammen, darf ein bis dreimal wöchentlich auch tierische Produkte enthalten.
Fisch liefert in dem Zusammenhang auch die notwendigen Omega-3-Fettsäuren, die EPA und DHA enthalten. Wofür DHA wichtig ist können Sie hier lesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Docosahexaens%C3%A4ure
Auch bestimmte kaltgepresste Öle, wie z.B. Leinöl oder Algen-Öl, liefern die besonders antientzündlichen Fettsäuren DHA und EPA und sind vegan.
Der Reichtum an Ballaststoffen fördert das Wachstum der wichtigen Darmbakterien.
Auch Milchsäure fermentierte Gemüse enthalten die wichtigen Laktobazillen und fördern das Wachstum von Bifidobakterien. Diese beiden Bakterienarten sorgen für ein gutes Milieu im Darm du tragen auch zu einer Reduktion von Entzündungen bei.
Omega-3-Fettsäuren in Kapseln aus Fischöl oder aus Algen-Öl haben eine sehr gute Wirkung gegen entzündliche Prozesse. Der hohe Gehalt der Fettsäuren EPA und DHA wirkt nicht nur antientzündlich, er verbessert auch die Hirnleistung.
Weitere Entzündungshemmer sind:
Je nach Situation und Bedarf ist es immer wichtig, sich antientzündlich zu ernähren.
Das entspannt
die entzündliche Situation im Darm,
reduziert die Entzündungsproteine im Körper,
stärkt damit das Immunsystem.
Klingt das einfach? Ist es auch!
Nicht nur Krankheit an der Ursache zu heilen, sondern auch als Mittel zur Stärkung der Gesundheit nutzen.